Blower Door

Die beste Methode zur Sicherstellung einer Luftdichten Gebäudehülle

Mit unserem BlowerDoor – Messsystem können wir zuverlässig die Luftdichtheit von Gebäuden messen. Außerdem lassen sich Leckagen schon während der Bauphase feststellen und dokumentieren. Die Messung wird gemäß EN 13829, DIN 4108-7 und EnEV 2002 durchgeführt.  Der Auftraggeber erhält von uns ein Zertifikat, das Messprotokoll und eine Aufstellung der festgestellten Leckagen.

Für die Durchführung der Messung müssen alle Anschlüsse und Bauteile der Abdichtung der Gebäudehülle fertig sein, das sind Folienabdichtung, Innenputz sowie alle nach außen durchdringenden Bauteile und Installationen. Fensteranschlüsse müssen ebenfalls fertig gestellt sein. Sanitärinstallationen können provisorisch abgedichtet werden.

Die Messung ist notwendig:
  • um die Qualität der ausgeführten Arbeiten an der luftdichten Ebene    sicherzustellen
  • um konstruktive Schwachstellen der luftdichten Ebene zu ermitteln
  • um Bauschäden durch konvektiven Feuchteeintrag zu begutachten
  • um Neu- und Altbauten nach EnEv zu überprüfen
  • um Lüftungsanlagen auf ihre Dichtheit zu überprüfen
  • für den Bau von Passivhäusern

7 gute Gründe für eine luftdichte Gebäudehülle sind:
  • Begrenzung des Heizenergiebedarfes
  • Vermeidung von Bauschäden
  • Sommerlicher Wärmeschutz
  • Vermeidung von Zugluft
  • Verbesserung der Luftqualität
  • Verbesserter Schallschutz
  • Optimaler Betrieb von Lüftungsanlagen

Funktionsweise des Geräts

Bild "blower.jpg"Das Gerät wird, wie im Bild zu sehen, mit einem flexiblen Rahmen in eine Außentüre eines Gebäudes eingebaut. Mit Hilfe des Ventilators wird ein Unter- bzw. Überdruck von 50 Pa im Gebäude erzeugt (entspricht dem Winddruck auf das Gebäude bei Windstärke 4 - 5). Die abgesaugte Luftmenge durch den Ventilator wird gemessen und damit die Luftwechselzahl n50 bestimmt. Während der Unterdruck aufgebaut ist kann man mit der Hand Leckagen aufspüren, da dort Luft einströmt. Die gesamte Aufzeichnung der Messreihen kann man am Bildschirm mit verfolgen, da die ganze Messung automatisch über die Software gesteuert wird. Danach wird von der Software ein Prüfbericht nach En 13829 erzeugt. Da der Ventilator eine Förderleistung von 35 bis 8000 m3/h erzeugt ist es uns möglich, vom Passivhaus bis zum Verwaltungsgebäude, alles zu messen.

Wir können die Luftundichtigkeiten auch mit Hilfe von thermographischen Aufnahmen dokumentieren.

Checkliste zur Vorbereitung der Messung

Bauliche Voraussetzungen (Neubau, Ausbau)

Um zu einer aussagekräftigen Messung zu kommen, sollten Baufortschritt und Messtermin folgendermaßen abgestimmt werden:

Das Gebäude sollte sich in einem Zustand befinden, der weitgehend dem späteren bewohnten Zustand entspricht. Alle Bauteile und Komponenten, die auf die Dichtheit einen wesentlichen Einfluss haben, sollten angebracht sein.

Das heißt im einzelnen:
  • Die massiven Außenwände sollten innenseitig vollflächig verputzt sein.
  • Die Luftdichtungsschicht im Leichtbaubereich (z. B. PE-Folie) sollte vollständig angebracht sein.
  • Luftdichtende Anschlüsse zwischen verschiedenen Bauteilen (insbesondere an Fenstern und <an Übergängen zwischen Holzleichtbau- und Massivbaubereichen) sollten hergestellt sein.
  • Alle Durchführungen durch die Gebäudehülle für Elektro-, Sanitär-, Heizungs- und Lüftungsinstallationen sollten ausgeführt sein.

Vorbereitung am Gebäude

Für die Montage der Minneapolis BlowerDoor muss eine Außentürzarge mit einem lichten Maß von max. 114 x 240 cm benutzbar sein. Damit auch die Schließfugen der Eingangstür (Haus-, Wohnungstür) begutachtet werden können, ist als Einbauort eine Terrassentür sinnvoll.

Raumluftabhängige Wärmeerzeuger innerhalb des gemessenen Gebäudeteils müssen stillgelegt, Asche aus Feststoffbrennstellen entfernt werden.

Die Innentüren werden geöffnet, so dass ein Luftverbund vorhanden ist.

Alle Bauteile der Gebäudehülle (Wand, Dach, Boden, Fenster) sollten von innen gut zugänglich sein. Bei Bedarf ist eine Leiter oder ein Gerüst bereitzustellen.

Öffnungen, die immer verklebt werden:
  • Abflüsse, die noch nicht durch Wasser im Syphon abgedichtet sind
  • die Ansaug- und Ausblasöffnungen der Lüftungsanlage(n)

Öffnungen, die immer geschlossen werden:
  • die Zuluftventile in Außenwänden
  • alle verschließbaren Öffnungen (Türen, Fenster,  Kaminzug) in der Gebäudehülle

Öffnungen und Klappen von Kaminen, Öfen, Briefkästen usw. sind je nach Fragestellung der Messuntersuchung abzudichten oder nicht. Hier sieht der europäische Normenentwurf zwei Arten von Messungen vor:

  • Typ A: Das Gebäude wird im Nutzungszustand gemessen, um die energetische Qualität zu ermitteln.
  • Typ B: Die Qualität der Gebäudehülle soll untersucht werden.

Welche Art der Messung auf das zu messende Gebäude zutrifft und die sich daraus ergebenden Abdichtungen, sollten mit dem Messteam abgesprochen werden.

Bei allen Öffnungen, die den aktuellen vom fertigen Bauzustand unterscheiden, sind sinngemäß Abklebungen vorzunehmen (i. d. R. mit Baufolie und breitem Krepp- oder anderem wieder ablösbarem Malerband). Türen und Luken werden mit Platten oder Folien verschlossen.  Diese Abdichtungen werden im Protokoll vermerkt.

Erforderliche Unterlagen für die Messung

  • Bestimmung des n50: Berechnung des belüfteten Innenraumvolumens entsprechend dem endgültigen Bauzustand (inkl. Treppenhaus, ohne Volumen der Innenwände und Decke, Fensternischen und Türdurchbrüche übermessen), berechnet aus Wohnfläche Nettogrundfläche mal mittlerer Raumhöhe
  • (Optionale) Bestimmung des w50: Berechnung der Nettogrundfläche des oben genannten Innenvolumens
  • (Optionale) Bestimmung des q50: Berechnung der Gebäudehüllfläche, die das obige Innenvolumen umschließt, soweit sie an Außenluft oder an unbeheizte Räume grenzt (Innenmaße, Innenwand- und Deckenanschlüsse übermessen)

Für die Erstellung eines Prüfberichts sollten folgende Unterlagen mit der Auftragserteilung zugesandt werden:
  • ein Satz Hauspläne (Grundrisse, Ansichten, Schnitte), M 1 : 100
  • Berechnung des A/V-Verhältnisses nach EnergieEinsparVerordnung (EnEV)
  • Berechnung der Wohnfläche nach DIN 283
  • Berechnung der Netto-Grundfläche nach DIN 277
  • Berechnung des oben genannten Innenvolumens und optional der Gebäudehüllfläche

Das Zusenden einer Anfahrtbeschreibung bzw. eines Lageplans reduziert die Fahrtkosten, die optimale Vorbereitung den Zeitaufwand bei der Messung und damit die Gesamtkosten.

Sonstige Randbedingungen

Um eine ordnungsgemäße Messung zu gewährleisten, sollte während ihrer zirka 2-stündigen Dauer (Einfamilienhaus) der Baubetrieb ruhen. Wenn ein ausführliches Gutachten erstellt wird, bzw. bei größeren Gebäuden, ist von einer längeren Dauer der BlowerDoor-Messung auszugehen.

Wenn die BlowerDoor-Messung zur Qualitätssicherung in einem frühzeitigen Baufortschritt durchgeführt wird, ist es durchaus sinnvoll, wenn nicht nur die Bauleitung, sondern auch die beteiligten Gewerke zugegen sind und dass gemeinsam über Nachbesserungsmaßnahmen beraten wird.

Im Interesse einer ausreichenden Messgenauigkeit kann der Test nicht an Tagen mit windigem Wetter durchgeführt werden.

Auswertung

Wenn die obigen Voraussetzungen erfüllt sind und die genannten Vorbereitungen bis zum Messtermin korrekt ausgeführt wurden, ist es möglich, noch während des Prüftermins einen exakten Wert der Luftwechselrate bei 50 Pa (n50) zu ermitteln.
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